Das Böse, worüber ich sprechen möchte, stellt gewissermaßen die schwarze
Kehrseite der technologischen Fortschritte dar. Wo und wie auch immer
es zum technologischen Fortschritt kommt, also jedes Mal wenn sich die
technische Front ausweitet oder vorrückt, folgt ihr die schnell
wachsende Effizienz ihres verbrecherischen Missbrauchs nach.
(Stanislav Lem in der Kolumne "Progression des Bösen" auf Telepolis)
Wer glaubt, im Märchen der Frau Holle, ginge es um Fleiß versus Faulheit, den hat vermutlich der protestantische Arbeitsethos am Wickel, der ja in sich auch schon so eine Fehlinterpretation der Befreiungstheologie ist.
Was bei Frau Holle geschieht, ist ein großangelter Hack in die Innerlichkeit der Welt, zum Zwecke der Fälschung und Veräußerlichung der selbigen. Es findet hier ein gewaltsames Eindringen statt in das was die Welt in ihrem Inneren zusammenhält, eine Vergewaltigung, eine Plünderung und der Raubbau an etwas das nicht verstanden wird, etwas, das sich der selbstsüchtigen Kontrolle entzieht und da es auf dieser Welt nichts geben darf, was nicht kontrolliert werden kann, müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, militärisch-technologisch-industriell, um Besitz von diesem Mysterium zu ergreifen, um es der Herrschaft zu unterwerfen und vor allem um den Zugang dorthin mit allen Mitteln der Täuschung und Manipulation zu versperren. Keiner darf entkommen, und selbst der Himmel muss durch einen Stahlhelm erdrückt werden, abgeschirmt vom offenen, unkontrollierbaren Weltraum.
So wollten die Nazis Shamballah entschlüsseln und erobern und haben auf ihrem Weg dorthin alles und jeden vernichtet, wollten alles ausmerzen, was sich ihrer Kontrolle entzogen, was sie nicht verstanden und allein schon deswegen abgrundtief gehasst und verachtet haben.
Ich fürchte mich nicht vor der Rückkehr des Faschisten in der Maske des Faschisten, sondern vor dessen Rückkehr in der Maske des Demokraten
sprach einst Adorno und ich möchte anmerken, dass heuer wohl ganz flexibel und bedarfsorientiert sämtliche verfügbare Masken eingesetzt werden und dass eben auch die Fratze des Faschisten noch lange nicht ausgedient hat.
>>>weiter zum Achten Kapitel
>>>weiter zum Achten Kapitel
